Können NFC-Visitenkarten ihre gedruckten Pendants komplett ersetzen? Wie die teildigitalen Kontaktdatenträger funktionieren – und wann und wo ihr Einsatz sinnvoll ist, erfahren Sie hier.
Near Field Communication (NFC) ist eine Technologie, die die Möglichkeiten, wie Objekte kleine Datenmengen austauschen, stark erweitert hat. Sie ermöglicht eine drahtlose Kommunikation über kurze Distanzen, indem sie auf RFID-Technologien (radio-frequency identification) aufbaut. Flächendeckend kam NFC zunächst im Bereich kontaktlose Bezahlung zum Einsatz, zum Beispiel beim Begleichen einer Rechnung per Smartphone.
Per NFC Kontaktdaten tauschen
Mittlerweile gibt es aber viele weitere Anwendungsfälle, und damit wären wir beim Thema: NFC-Visitenkarten. Dabei werden die auf dem NFC-Chip in der Karte gespeicherten Informationen, wie Kontaktdetails und Links zu Online-Profilen, durch einfaches Näherbringen an ein kompatibles Smartphone abgerufen. Denn groß sind diese letztlich auf reinem Text basierenden Datenmengen nicht.
Dieser reibungslose Austauschprozess fasst die physische und digitale Vernetzung in einem Schritt zusammen. Die Entwicklung der NFC-Visitenkarten markiert somit eine signifikante Weiterentwicklung im Bereich des persönlichen und professionellen Netzwerkens. Ihre zunehmende Popularität dürfte auch das wachsende Bedürfnis nach digitalen, effizienten und umweltfreundlichen Lösungen in allen Aspekten des Geschäftslebens widerspiegeln.
Vorteile und Nachteile von klassischen, digitalen und NFC- Visitenkarten im Überblick
Auch wenn die teildigitalen NFC-Visitenkarten und volldigitalen Visitenkarten, die auf Apps basieren aufholen – am weitesten verbreitet sind nach wie vor die gedruckten Varianten. Doch wie unterscheiden sich diese genau voneinander? Was sind die Vor- und Nachteile?
- Klassische Visitenkarten bleiben wegen ihrer Einfachheit und universellen Akzeptanz beliebt. Auch die Bedeutung ihrer Gestaltung und zeremoniellen Übergabe in mancher Kultur sollte nicht unterschätzt werden. Der Hauptnachteil liegt jedoch in ihrer statischen Natur – einmal gedruckt, lassen sich Informationen nicht aktualisieren, ohne neue Karten zu drucken. Das führt zu unnötigen Kosten, ineffizienten Arbeitsprozessen und einer Ressourcenverschwendung, die sich in Zeiten eines ISO-zertifizierten Umweltmanagements und Nachhaltigkeitskriterien für Lieferanten viele Unternehmen nicht mehr leisten können und wollen.
Markenmanager sehen es – genauso wie der ein oder andere potentielle Kunde – übrigens auch gar nicht gern, wenn Vertriebler und Produktmanagerinnen am dritten Messetag nur noch geknickte oder kaffeebefleckte Visitenkarten überreichen können.
- Digitale Visitenkarten (Apps) stellen den Höhepunkt digitaler Vernetzung dar und bieten volle Flexibilität bei der Datenaktualisierung: Keine Personalabteilung muss beim Dienstleister oder vom Marketing eine Druckvorlage erstellen lassen, kein Einkäufer muss einen Finger rühren, keine Papiertonne mit veralteten Print-Visitenkarten gefüttert werden. Professionelle digitale Visitenkarten halten sich selbst aktuell, indem sie an ein Active Directory oder eine Personalverwaltungssoftware angebunden sind. Theoretisch könnte sogar jede Person im Unternehmen ihre digitale Visitenkarte selbst pflegen – zumindest solange man keine Hochstapler im Team hat.
Ob es jedoch Geschäftskontakte in wirklich jeder Kultur dieser Welt begeistert, einen QR-Code abzuscannen, sei dahingestellt. Denken wir zum Beispiel an Japan, wo die zeremonielle Übergabe von Visitenkarten eine geradezu institutionelle Stellung bei der Geschäftsanbahnung hat. Nichtsdestotrotz vollzieht sich die grundlegende Digitalisierung der Geschäftswelt global und unabhängig von Kulturen. Wie lange sich der Nimbus der gedruckten Visitenkarte also tatsächlich noch hält, ist eine berechtigte Frage.
- NFC-Visitenkarten bieten eine dynamische Lösung. Sie sind nicht nur ein physisches Austauschmittel, sondern ermöglichen auch die zeitnahe Aktualisierung von gespeicherten Informationen. Diverse Apps für iOS und Android ermöglichen es praktisch jedem, mittels Smartphone eine NFC-Visitenkarte auf dem Stand zu halten.
Sind NFC-Visitenkarten deshalb „das Beste aus beiden Welten“?
Nicht unbedingt, „Kompromiss“ wäre wahrscheinlich die angebrachtere Beschreibung. Zwar verbinden sie die Vorteile der beiden anderen Varianten miteinander – sind aber in keinem Punkt ein vollwertiger Ersatz und in manchen Situationen auch nachteilig. So kann ich einem asiatischen Geschäftspartner die NFC-Karte zwar feierlich überreichen, müsste sie ihm dann aber eigentlich wieder abnehmen, was einen ziemlichen Affront darstellt.
Warum also nicht einfach dem Kunden überlassen? Weil Sie dann den Nachhaltigkeitsvorteil gegenüber der gedruckten Karte ad absurdum führen – man müsste mal ausrechnen, wie oft eine NFC-Visitenkarte eingesetzt werden muss, um nachhaltiger zu sein, als eine Einmalkarte aus Papier. Und irgendwann sieht eine viele Jahre alte NFC-Visitenkarte wohl auch nicht mehr wirklich präsentabel aus.
NFC-Visitenkarten: Herstellung, Anwendung, Handling
- Herstellung und Bestellung: Die Produktion von NFC-Visitenkarten kombiniert traditionelle Druckverfahren mit der Integration von NFC-Tags. Benutzerdefinierte Online-Plattformen bieten umfassende Anpassungsoptionen, von der Gestaltung bis zur Auswahl der zu speichernden Informationen.
- Anwendung: Die Benutzung einer NFC-Visitenkarte ist denkbar einfach. Ein Annähern an ein NFC-fähiges Gerät genügt, um die hinterlegten Informationen zu übertragen. Dabei wird von besagtem Gerät ein Stromimpuls an die Karte gesendet, um die NFC-Chip zu aktivieren. Die Universalität dieser Technologie macht sie kompatibel mit einer breiten Palette von Smartphones und Tablets. Die initiale Bespielung lässt sich mit speziellen Geräten, im Grunde aber auch mit fast jedem Smartphone durchführen.
- Handling: Trotz der fortschrittlichen Technologie sind NFC-Visitenkarten im Umgang ähnlich unkompliziert wie ihre traditionellen Pendants. Es ist lediglich darauf zu achten, dass die integrierten NFC-Tags vor extremen Bedingungen geschützt werden, um eine langfristige Funktionalität sicherzustellen.
NFC-Visitenkarten als sinnvoller Zwischenschritt
Die Einführung von rein digitalen sowie NFC-Visitenkarten stellt einen Wendepunkt in der Art und Weise dar, wie wir über die Vernetzung im geschäftlichen Kontext denken. Diese Technologie bietet eine nahtlose Verbindung zwischen der physischen und digitalen Welt, die es ermöglicht, Informationen schnell und effizient zu teilen. Die Balance zwischen der Bequemlichkeit digitaler Technologien und dem persönlichen Touch, den eine physische Karte bietet, macht NFC-Visitenkarten zu einer attraktiven Option im Geschäftsdatentausch.
NFC-Visitenkarten bieten eine innovative Lösung, die nicht nur den Austausch von Kontaktdaten vereinfacht, sondern auch einen Schritt in Richtung umweltfreundlicherer und nachhaltiger Geschäftspraktiken darstellt. Die Möglichkeit, Informationen mit einem einfachen Handgriff zu aktualisieren und zu teilen, hebt die Grenzen traditioneller Visitenkarten auf – und mindert die Ressourcenverschwendung, die mit der Nutzung von Papiererzeugnissen einhergeht. Ich zum Beispiel bekam meine erste Visitenkarte vor ziemlich genau elf Jahren. Seitdem habe ich mehrmals Abteilungen und Arbeitgeber gewechselt, wurde befördert und so weiter. Bei jedem Mal habe ich bestenfalls dutzende und im schlimmsten Fall hunderte Visitenkarten in den Papierkorb entsorgen müssen. Ich persönlich setze deshalb mittlerweile auf eine rein digitale Visitenkarte, schließlich steht snapADDY für die volle Digitalisierung des Kontakt- und Geschäftsdatentauschs.
NFC-Visitenkarten stellen jedoch eine effektive Brücke zwischen dem Wunsch nach persönlicher Vernetzung und der Effizienz digitaler Kommunikation dar. Sie repräsentieren eine Verschmelzung von Tradition und Innovation, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir uns vernetzen und Geschäfte machen, nachhaltig zu verändern. Sie kann ein erster Schritt sein hin zur kompletten Digitalisierung – insbesondere in Kulturen, bei denen das Visitenkarten-Handling einen starken zeremoniellen Charakter hat.
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